Der Zusammenhang zwischen Krebs und Fettleibigkeit wurde in den letzten Jahren in zahlreichen Studien nachgewiesen, und es wurde festgestellt, dass Fettleibigkeit ein Risikofaktor für einige Krebsarten ist. Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) zeigen, dass Fettleibigkeit die Krebshäufigkeit weltweit erhöht. Hier finden Sie wichtige numerische Daten zu diesem Zusammenhang:
Die Auswirkung von Fettleibigkeit auf Krebs und Krebsinzidenz
Unter den durch Fettleibigkeit verursachten Krebsarten stechen Dickdarmkrebs, Brustkrebs (insbesondere nach der Menopause), Gebärmutterkrebs, Nierenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Speiseröhrenkrebs und Gallenblasenkrebs hervor. Nach Angaben der IARC ist Fettleibigkeit als Risikofaktor für insgesamt 13 Krebsarten definiert, darunter auch für diese Krebsarten.
- Dickdarmkrebs: Das Risiko, an Dickdarmkrebs zu erkranken, steigt bei Menschen mit Fettleibigkeit um etwa 30 Prozent.
- Brustkrebs: Das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, steigt bei Frauen mit Adipositasproblemen um 20-40 %, vor allem in der Zeit nach den Wechseljahren.
- Gebärmutterkrebs: Bei Frauen mit Adipositas erhöht sich das Risiko für Gebärmutterkrebs um das 2-4fache.
- Bauchspeicheldrüsenkrebs: Das Risiko, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken, ist aufgrund von Fettleibigkeit um 20-50 % höher.
Numerische Daten und Auswirkungen von Fettleibigkeit auf Krebs
Es wird geschätzt, dass weltweit jedes Jahr etwa 3,5 Millionen neue Krebsfälle mit Übergewicht und Adipositas in Verbindung gebracht werden. Nach Angaben der American Cancer Society wurden 2012 weltweit etwa 3,6 Prozent der Krebsfälle mit Fettleibigkeit in Verbindung gebracht.
Nach Daten aus den USA:
- Adipositasbedingte Krebsfälle machen 13 Prozent bei Frauen und 9 Prozent bei Männern aus.
- Etwa 17 % der Fälle von Brustkrebs und 11 % der Fälle von Dickdarmkrebs werden mit Fettleibigkeit in Verbindung gebracht.
Situation in der Türkei
Die Adipositasrate in der Türkei ist recht hoch, was das Krebsrisiko erhöht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums liegt die Fettleibigkeitsrate in der Türkei bei 20 % der Männer und 40 % der Frauen. Diese hohen Raten führen zu einem Anstieg der durch Fettleibigkeit bedingten Krebsfälle in unserem Land. Im Jahr 2019 werden schätzungsweise 4 % aller Krebsfälle in der Türkei auf Adipositas zurückzuführen sein.
Mechanismen der Auswirkung von Fettleibigkeit auf Krebs
Die Auswirkung von Fettleibigkeit auf Krebs wird durch mehrere biologische Mechanismen erklärt:
- Entzündungen: Überschüssiges Fettgewebe verursacht chronische Entzündungen im Körper, die zu DNA-Schäden in den Zellen führen und das Krebsrisiko erhöhen.
- Hormonspiegel: Fettleibigkeit erhöht den Spiegel von Hormonen wie Östrogen und Insulin. Ein hoher Östrogenspiegel kann das Risiko für Brust- und Gebärmutterkrebs erhöhen, während eine Insulinresistenz ebenfalls zu verschiedenen Krebsarten beitragen kann.
- Insulinresistenz und insulinähnlicher Wachstumsfaktor (IGF-1): Erhöhte Insulin- und IGF-1-Spiegel bei fettleibigen Personen können die Krebsentstehung beschleunigen, indem sie das Zellwachstum anregen.
Krebsprävention und Adipositasreduktion
Die Weltgesundheitsorganisation betont, dass die Kontrolle der Fettleibigkeit ein wichtiger Schritt zur Verringerung des Krebsrisikos ist. Die Forschung zeigt, dass bereits eine Gewichtsabnahme von 5-10 % das Krebsrisiko wirksam senkt. So kann beispielsweise eine Gewichtsabnahme von 5-10 % bei Frauen nach der Menopause das Brustkrebsrisiko um 12 % senken.
Schlussfolgerung
Adipositas ist ein wichtiger Risikofaktor für viele Krebsarten, und die Kontrolle der Adipositasraten ist entscheidend für die Verringerung der Krebsinzidenz in der Allgemeinbevölkerung. Eine gesunde Lebensweise, regelmäßige körperliche Betätigung und die Beibehaltung eines gesunden Körpergewichts gehören zu den wichtigsten Maßnahmen, die zur Verringerung des Krebsrisikos ergriffen werden können.